Der deutsche Hanfverband (auch DHV genannt) bildet das Gleichgewicht zu den grundsätzlich ablehnenden Kräften wie Polizeigewerkschaften im Thema Cannabis-Legalisierung. Die folgenden Forderungen an die Bundesregierung stehen schon seit Längerem auf der offiziellen Internetseite.
Die Forderungen lauten wie folgt:
- Sofortige Entkriminalisierung der Konsumenten,
- Eigenanbau,
- Führerschein,
- Amnestie
Wer auch etwas bewirken möchte, kann durch konstruktive Kommentare Einfluss auf die politische Arbeit der DHV in den kommenden Monaten nehmen.
Der Verkauf in Fachgeschäften
Cannabis soll ausschließlich in Fachgeschäften angeboten werden. Dazu zählen keine Tankstellen, Supermärkte und auch keine Apotheken. In Fachgeschäften werden Produkte stets von geschultem Personal an Kunden verkauft, welche mindestens das 18. Lebensjahr vollendet haben. Auch eine maximale Menge von 50 g pro Kunde darf unter keinen Umständen überschritten werden. Neben dem geschulten Personal und den Präventionsmaßnahmen (ausführliches Infomaterial) brauchen die Fachgeschäfte ebenfalls einen Ort, an dem die Kunden das davor gekaufte Produktkonsumieren können. Außerdem benötigen Fachgeschäfte eine staatliche Lizenz, die bei nicht Einhaltung der Regeln auch wieder entzogen werden kann. Zusätzlich fordert der DHV das Aufheben des Verbotes von Hanfsamen in Deutschland. Stattdessen sollen Hanfsamen unter dieselben Bestimmungen wie Cannabis fallen und die Produktion soll hier reguliert werden. Natürlich dürfen lizenzierte Fachgeschäfte ihre Produkte auch online anbieten. Hier sollte nur beachtet werden, dass eine zweistufige Alterskontrolle durchgeführt werden.
Verbraucherschutz
Angefangen von Hanfblüten und Pflanzen Teilen bis hin zu Konzentraten von traditionellem Haschisch und starken Extrakten soll alles erlaubt werden. Dies bedeutet dass auch der Erwerb von Produkte aus Cannabis, beispielsweise Edibles, Getränke oder Öle möglich sein soll. Sogar Mischprodukte wie Rauchmischung mit Hanfblüten und Kräutern sollen als legal zählen. Das einzige, was es zu beachten gibt, ist das keine zweite psychoaktive Substanz bei gemischt werden ist. (Hier drunter fallen auch Alkohol und Tabak.)
Auf jedem Produkt müssen folgende Angaben zu finden sein:
Des Weiteren können auch weitere freiwillige Angaben gemacht werden, wie weitere enthaltene Cannabinoide und Terpene. Für Produkte, welche zum verzehr bestimmt, sind präzise Angaben zur Dosierung unbedingt notwendig. Da es sich um ein ausschließlich 100 % Naturprodukt handeln soll,sind halb und voll synthetische psychoaktive Substanzen verboten, die Cannabinoide nachahmen aber nicht von Natur aus in der Pflanze vorkommen. Zusätzlich müssen natürlich die üblichen Kennzeichnungspflichten ebenso erfüllt werden. Des Weiteren sollte die Qualität der Produkte stichprobenartig überprüft werden, um sicherzustellen dass die übliche Grenze für Pestizide von gezielter und Düngerrückstände und Schimmel nicht überschritten werden. Selbstverständlich wird jedes Produkt mit folgenden Warnhinweis versehen werden. Hier drunter zählen:
- Risiken bei Schwangerschaft,
- Zusammenhang mit dem Straßenverkehr,
- Risiko der Überdosierung bei oralen Konsum,
- mögliche Atemwegserkrankungen,
- Cannabis Produkte von Kindern fern zu halten
- allgemeiner Safer-Use-Hinweisen
Es soll auch keine THC-Obergrenze festgelegt werden. Die Konsumenten sollen stattdessen über die Inhaltsstoffe ganz genau informiert werden.
Jugendschutz
Beim Jugendschutz sollen die Präventionsmaßnahmen für Jugendliche stark verbessert werden. Dies soll bedeuten, dass Jugendliche, welche mit Cannabis erwischt werden, zukünftig wie Erwachsene straffrei aus der Situation raus kommen sollen. Der Deutsche Hanfverbund sieht aber vor, dass bei mehrfachen und wiederholten Auffallen von Jugendlichen in Bezug auf Cannabis das Jugendamt die Betroffenen Familien unterstützes soll. Des Weiteren dürfen ausnahmslos Personen ab 18 Jahre Cannabis erwerben und konsumieren. Auch Werbung sollte ausschließlich in dafür vorgesehenen Fachgeschäften erlaubt sein. Wer online Werbung für seine Cannabisprodukte schalten möchte, hat stets darauf zu achten, dass die Seite mit Altersbeschränkung für Erwachsene limitiert ist.
Produktion
Im Inland werden die Produzenten stichprobenartig kontrolliert, um die Einhaltung der Regeln zu überwachen. Dasselbe gilt ebenso auch für Anbauclubs. Für Produkte, die ihren Weg aus dem Ausland zu uns finden, gelten dieselben Qualitätskontrollen wie für Inlandsprodukte. Diese Aufgaben sind von den zuständigen Importeuren zu übernehmen. Um den hohen Stromverbrauch durch den Indoor-Anbau zu verringern, sollten klimafreundliche Produktionen gefördert werden.
Besteuerung
Es sollten versucht werden,ein gesundes Mittelmaß zu finden. Damit ist gemeint, dass auf der einen Seite der Staat gute Einnahmen erzielen sollte und auf der anderen Seite sollten auch keine zu hohen Preise für den Endverbraucher entstehen. Um die Verdrängung des Schwarzmarktes zu sichern, sollte das Schwarzmarktniveau nicht stark überschritten werden.
Empfehlenswert sind auch die Steuersätze regelmäßig auf die Schwarzmarktpreise anzupassen.
Marktbedingungen
Damit ein fairer Wettbewerb stattfinden kann, ist dafür zu sorgen, dass zum Beispiel der Erwerb der Lizenzen nicht mit zu hohen Kosten oder mit zu hohen bürokratischen Hürden verbunden sein. Die Konsumenten sollen die Wahl haben, ob sie die preiswerte Ware aus den industriellen Produktionen kaufen möchte oder ob sie doch lieber zu Bio Cannabis aus der Region greifen.
Eigenanbau und Anbauclub
Um den privaten Konsum durch Eigenanbau zu decken, sollte dieser ohne den Erwerb einer besonderen Lizenz und Steuerfreiheit erlaubt sein. Um eine Grenze zwischen Eigenanbau und kommerzielle Produktion zu schaffen, ist es eventuell denkbar die Anzahl der Pflanzen, die Quadratmeter des Anbaus, die Watzahl der Lampen und der Gesamtmenge eine gewisse Vorgabe beziehungsweise Grenze haben. Das Schenken kleiner Mengen an Familien Mitglieder oder engen Freunden sollte zusätzlich erlaubt sein. Bei Anbauclubs sollen Länder wie Spanien oder Uruguay als Vorbild dienen. Hier gibt es sogenannte Vereine, welche gemeinschaftlich den Cannabis anpflanzen und nach der Ernte unter allen Mitgliedern gerecht aufteilen. Es sollte nur auch ein Ort für den Konsum vorhanden sein.
Amnestie
Auch beim Thema Strafverfahren fordert die deutsche Hanfgesellschaft eine ganz klare Linie. Sie fordert, dass alle Strafverfahren in Bezug auf Cannabis aufgehoben beziehungsweise eingestellt werden. Damit sind Straftaten gemeint, welche mit der Legalisierung von Cannabis nicht mehr als illegal gelten würden. Des Weiteren möchte der DHV auch, dass alle erlassenen Berufsverbote umgehend aufgehoben werden.
Beim Thema Führerschein hat der DHV eine ganz klare Vorstellung. Sie möchte, dass im Zuge der Legalisierung im Verkehrsrecht eine Gleichbehandlung von Cannabis und Alkohol stattfindet.
Evaluierung
Um ein korrektes Ergebnis nach einer Evaluierung zu erhalten, ist es ratsam Daten zu nutzen, welche schon vor der Eröffnung von sogenannten Fachgeschäften erhoben worden sind. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass nicht nur Gesundheits bezogene Daten und Konsumprävention berücksichtigt werden, sondern auch:
- traumatische Erfahrungen durch Hausdurchsuchungen,
- sozialer Rückzug,
- Jobprobleme,
- Verkehrsunfälle mit Todesfolge,
- Gewalttaten
- und die Sicht der Betroffenen auf Staat, Politik, Parteien und Polizei
Außerdem könnten auch die Auswirkungen des Konsums von Cannabis mit Streckmitteln oder synthetischen Cannabinoiden untersucht werden. Außerdem könnten gegebenenfalls Daten über die Fälle von Lungenkrankheiten bei jungen Menschen sowie der Einweisungen von Cannabiskonsumenten in psychiatrische Einrichtungen.